Darf ein Macht-habender eine Kollektivschuld verhängen?
In der Schule lernen wir, dass ein Lehrer nicht die ganze Klasse bestrafen darf, wenn er den Schuldigen einer unzulässigen Tat nicht finden kann.
Lehrer haben Macht. Denn sie können Schüler ver-urteilen, indem sie schlechte Noten vergeben, wenn im das Verhalten eines Schülers nicht passt.
Allerdings ist dem Übermächtigsein des Lehrers inzwischen ein Riegel vorgeschoben, was die Kollektivbestrafung angeht, und das ist auch gut so.
Mir ist gestern aufgefallen, dass es auf unserer Erde dennoch laufend eine Kollektivhaftung gibt. Denn wer keine Macht über sich stehen hat, der kann sich das Verhängen einer Kollektivhaft erlauben, auch wenn es ethisch nicht vertretbar ist.
So zahlen Afghanistan, der Irak, aber auch Lybien dafür, dass sie „befreit“ wurden.
Auch wir wurden im zweiten Weltkrieg befreit (was auch gut ist) und zahlen dafür noch immer.
Wir zahlten aber auch bis 2010 dafür (jeweils 40% an Israel), dass wir im ersten Weltkrieg besiegt wurden. Befreit werden mussten wir hier wohl nicht, jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass wir das so zu lernen hatten.
Ich würde mal meinen, dass der aller größte Teil der Deutschen, aber auch der sonstigen Steuerzahler hier im Land, mit den damaligen Ereignissen gar nichts zu tun hatte. Wie konnte es also angehen, dass die Kollektivhaft sogar auf die Nach- als auch Nachnachkommen ausgedehnt werden konnte?
Mir will scheinen, dass die UN hier ihre Arbeit nicht richtig gemacht hat, oder?
Und da spreche ich noch nicht darüber, wer bis 1914 sonst noch mitgezündelt hat …
Hier noch, was in Wikipedia zur Kollektivhaftung zu lesen ist
Die ethische Frage hinter der Kollektivhaftung ist grundsätzlich die, ob überhaupt eine Person die Verantwortung für das Handeln einer anderen Person übernehmen kann, da ein solcher Denkansatz mit dem Prinzip der Selbstverantwortung allen menschlichen Handelns und den Ideen der Willensfreiheit in Konflikt gerät. Mit der Frage, ob Kollektivhaftung vorliege, wird an einen Gegenstand des Rechts ein philosophisch-ethischer Maßstab angelegt.
Ausgangspunkt der Überprüfung ist, dass eine Person als menschliches Subjekt durch ihr willentliches Tun eine Kausalkette neu in Gang setzt, für die es direkt verantwortlich zeichnet. Ein ethisch problematisierbarer Fall von Kollektivhaftung liegt immer dann vor, wenn eine Person für einen Schaden mithaften soll, den eine andere Person durch ihr Handeln kausal verursacht hat, wobei künstlich ein Haftungskollektiv hergestellt wird.
Vermutlich werde ich mich jetzt in die „rechte Ecke“ stellen müssen und demütig sein, dass ich überhaupt darüber nachgedacht habe, dass hier was Unrechtes passiert sei.
Ich wünschte mir zumindest, dass wir für andere Völker, denen in Zukunft ähnliches passiert, zur Seite stehen würden. Oder?
Ergänzung vom 16.06.2012:
Beim Zähneputzen fiel gerade der Vortrag Viren des Geistes der verstorbenen, genialen Vera Birkenbihl ein, die sich darin mit dem Thema Tabu auseinandersetzte. Wer diesen Vortrag noch nicht gesehen: der ist ein MUSS!
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Wenn ich herausbekomen möchte, ob ich einem geistigen Virus aufgesessen bin, dann empfiehlt sie, die eigene Meinung anhand der folgenden Checkliste zu überpüfen:
- Halte ich meinen Glauben oder was ich für Wissen halte, für gut, richtig oder wahr?
- Ist mein Gedanken tugendhaft (wörtlich nehmen: die Tugend in der Haft, je tugendhafter, desto kleiner das Gefängnis)?
- Ist das Them, das mich gerade bewegt, ein Tabu?
- Bin ich intollerant, und kann eine andere Meinung nicht stehen lassen?
Klasse Thema, Martin. Und Vera F. Birkenbihl ist mir auch ein Begriff, die Frau ist, hmh …, war 😦 großartig. Ein herber Verlust.
Im weitesten Sinne geht es wohl um Anerkennung von Schuld, und man kann sehr wohl in der Verpflichtung stehen, insbesondere wenn es darum geht, das es durch persönliches Eingreifen möglich gewesen wäre eine Verhinderung der Tat zu erreichen.
Ich muss mal wieder Arno Gruen bemühen, so als weiteren Diskussionsansatz.
Gerade zu diesem Thema hat er ein paar interessante Sätze geschrieben.
Zitat aus „Verratene Liebe, falsche Götter“ von Arno Gruen:
Das klingt mir alles sehr schlüssig, und ich neige dazu ihm zuzustimmen.
Silke
Danke für Dein weiteren Recherchen dazu, Guido!
Mein gesunder Menschenverstand fragt sich nun:
Was hindert uns eigentlich dann daran, dass die BRD gegen diese Ungerechtigkeit vor dem Internationalen Gerichtshof klagt?
Oder ist die BRD kein wirklicher Staat und hat deshalb gar kein Recht dort zu klagen?
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass die Gesetze des Deutschen Reiches von 1919 (?), sprich Weimarer Republik, noch immer gültig wären, also das Deutsche Reich nicht „untergegangen“ sei.
Kann dann nur die Vertretung dieses Deutschen Reiches klagen, bzw. kann es aber derzeit nicht, weil es mangels aktiver Institutionen derzeit nicht geht?
Fragen über Fragen zu unseren Wirklichkeiten, die wir glauben, dass sie Realität sind …
Auf meiner Suche nach Informationen zum alternative Verständnis von Viren und Krebs bin ich auf eine anderen Virus gestoßen.
In unserem Schulunterricht erfahren wir, welche Greuel unsere Vorfahren im 2. Weltkrieg begingen. Was wir aber nicht erfahren ist, das es vielen Deutschen bei unseren Nachbarn vorher genauso wenig gut ging:
Aus der Zeitschrift Phoenix Nr. 5, 2010 Seite 14. Walter Ochensberger, Haus 82, A-6952 Sibratsgfäll, Österreich. Telefon 00 43 5513 2205 Telefax: 00 43 5513 2348, E-Post: phoenix.com@vol.at
Ich will hier nichts aufrechnen, nur wäre es für unser durch die Besatzung gewolltes sozialisiertes Schuldbewusstsein wichtig, auch solche geschichtlichen Aspekte zu kennen …
Problematik auch gut beschrieben in dem Buch „Polens verschwiegene Schuld – das ungesühnte Unrecht am deutschen Volk“, Gerhard Frey jun. 1990.
Daneben gibt es allerdings auch von „Deutschen“ begangenes Unrecht, das nicht gesühnt wurde. Und: In diesem Unrechtsprozess befinden wir uns immer noch.
Die Welt scheint ein Ort, in dem Unrecht zu Recht werden musste, damit geschehen konnte, was geschehen musste.
Wolfgang
geht dann mal.
Gestern las ich irgendwo, das es die Gerechtigkeit in der Natur nicht gäbe und dies nur ein Konzept des Menschen wäre, um besser miteinander überleben zu können.
Das funktioniert gut mit Menschen, dir wir persönlich kennen und mit denen wir langfristig gemeinsam handeln wollen.
Sind uns Menschen weniger nahe ist, rühren sie uns weniger, weshalb wir ja auch unreflektiert Waren kaufen, die von Menschen, die mehr Sklaven sind als wir, produziert werden …
Wenn es die „Idee“ von Gerechtigkeit und ein Streben danach gibt, könnten wir schlussfolgern, dass Leben entstanden ist mit der Absicht, GERECHTIGKEIT ZU SCHAFFEN.
Wir könnten auch rückwärts reflektieren und vermuten:
Irgendwann muss Unrecht GESCHEHEN sein.
Es ist, nur ein kleines Beispiel, Unrecht, einem Wesen seine Energie und damit seine Existenz zu rauben. Es ist, etwas allgemeiner formuliert, Unrecht, Missbrauch zu betreiben, Energie oder Ideen für Zwecke zu verwenden, für die sie nicht geschaffen wurden.
Missbrauch und Unrecht sind Lebensthemen. Damit das klar und klarer zu Bewusstsein wird?
Wolfgang
Das Einzige, was mir zum Begriff „Schuld“ einfällt, ist dies hier:
Wenn Deutschland hungert soll es auch wissen warum
Ach ja… ein schönes Lied von Georg Kreisler ist da ziemlich passend.
Ja, der passt hier gut!
Ich weiß nicht wohin mit dem Link
http://www.konzernstrukturen.de/Bundesrepublik%20Deutschland_320534845_445701.html
aber was soll man davon halten?
Die Bundesrepublik als Konzern eingetragen bei Hoppenstedt, interessant.
Unser Bundestag hat ja auch wie eine Firma ein UmsatzsteuerID.
Unser Arbeitsamt ist inzwischen auch eine GmbH mit Kunden.
hm …
Etwas fällt mir auch ein.
Darf ein Machthabender kollektiv Schuld verhängen?
Ich meine, „Gott“ verhängte nicht nur eine Kollektivschuld über die Menschheit, sondern verfluchte sie auch.
Ob er das durfte?
Real formulierten seine Genossen daraus die Erbschuld.
Ich habe hier schon etliche Male über meine Sicht auf das Wesen des Lebens geschrieben, und füge nun einen weitern Blickpunkt hinzu.
Stellen wir uns vor, es ist ein Unglück geschehen. Alle Räder stehen still. Die (oder der) BetrachterIn fragt sich:
Wie konnte DAS geschehen?
Was war die Ursache?
Wer oder was war der Verursacher?
Im Grunde ist das EINE Frage.
Und sie MUSSTE gestellt werden, um die „Räder“ wieder zum Laufen zu bringen.
Wenn eine Kollektivschuld verhängt wurde, bedeutet das erst mal nicht mehr, als das VIELE (ein Kollektiv) an dem Unglück beteiligt waren.
Eva und Adam stehen nicht für die Vielen, sondern stellvertretend für eine Verschiedenartigkeit.
Ihr Miteinander steht dafür, dass das Unglück durch das Zusammenwirken einer Verschiedenartigkeit entstand.
Beide „Arten“ werden bestraft – was nur bedeutet, sie werden GEMEINSAM auf den Weg geschickt,, sowohl die Ursache als auch die Lösung für das Problem (das das Unglück verursachte) zu finden.
Nun beginnt ein Prozess. Und er beginnt nach meiner Vorstellung – nicht wie in Guidos Grafik des liegenden Omega als zweiseitiger Input – an einem Punkt Null. Von dort aus gibt es zwei Bewegungen:
– Das Unglück zu rekapitulieren, also zurück in die Vergangenheit.
– Eine Lösung zu entwickeln, also voran in die Zukunft.
Schauen wir auf einen Staatsanwalt, der einen Fall aufklären muss. Seine Aufgabe besteht darin, Informationen zu sammeln, um das Geschehen rekonstruieren zu können.
Nichts anderes geschieht in unserer Welt.
Leben beantwortet die Frage:
Was ist (damals) geschehen?
Und: Wie konnte es geschehen?
Und Leben konstruiert NEUE Bedingungen für ein Miteinander, in dem ein Unglück nicht wieder geschehen kann.
Leider habe ich hier wieder meine liebe Mühe, meinen Ansatz verständlich zu machen.
Schuld ist jedenfalls ein WORT. Es beschreibt einerseits das Vorhandensein einer Unglücksursache, und wirkt andererseits als Antrieb zur Suche nach der Lösung.
Und für Guido:
Dreh mal die beiden Trichter am liegenden Omegazeichen um, verlagere die Ursache des Universums in sein Zentrum (Leben begann nicht außerhalb) und den Output (das reale Problem liegt nicht innerhalb des Universums) zu einem Minuspol (das Böse) und das Ergebnis der Entwicklung (die Lösung liegt nicht innerhalb des Universums) einem Pluspol (die Lösung). Wie fühlst Du Dich dabei?
Gruß
Wolfgang
Interessant ist der Eintrag :
Branche WZ 2003 : Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung
Wolfgang, da liegst Du ganz richtig … Leben begann nicht außerhalb. Das gekippte Phi sollte einzig die Realität verdeutlichen, nicht die Wirklichkeit. Zudem beschreibt das Aufblähen des Ballons die Expansion, nicht aber die anstehende Optimierung und damit die Lösungsfindung(en). Zudem passt die Grafik gut zur Bildwerdung von Dualismen. Das gekippte Phi stellt somit den am meisten verbreiteten Konsens bezüglich des expansiven Universums dar.
Jedes reale Bild entsteht im Aufeinandertreffen von Unordnung und Ordnung, von Aktion und Reaktion. Jedes Objekt kann nur sichtbar werden, un dzwar in seiner individuellen Form, weil das Licht von Außen es anleuchtet, das Objekt aber nur einen Teil des Lichts wieder reflektiert. Die Differenz ist seine energetische Nahrung, um wahrnehmbar zu werden … real eben. Jede Lebensform erscheint real, weil die Unordnung des Umfelds vom Körper aufgenommen wird, und, je nach Ordnungsmöglichkeiten und Unordnungsansammlungskapazität des Körpers, wieder abgegeben wird. Aus der Differenz tritt das Bild der Lebensform hervor … die innere Welt wird somit außen sichtbar. Überträgt man das nun auf Gruppen, auf Bevölkerungen, auf die Menschheit, die Realität als Ganzes, dann wird es interessant.
Ordnung ist das (energetisch) halbe Leben … die andere (energetische) Hälfte ist das unordentliche Futter. Zwei Hälften, zwei Proportionen … ein Ganzes.
Gruß Guido